Laparoskopie

Kaum postoperative Schmerzen und unmittelbare Rückkehr zur normalen Aktivität

Vorteile einer Laparoskopie

Die Laparoskopie bietet einige Möglichkeiten
gegenüber einer Standard Kastration bei Hündinnen.

Bewegung

  • Unmittelbare Rückkehr zur normalen Aktivität
  • Verzicht auf die Bewegungseinschränkung
  • Verzicht auf den Halskragen oder Fädenziehen nach der Operation

Schmerzen

  • geringe postoperative Schmerzen, geringe Verletzung des Bauchfells
  • Im Gegensatz zu einer offenen Kastration muss kein Zug am Eierstock und dazugehörenden Bändern ausgeübt werden, was den zusätzlichen Schmerz bei der offenen Kastrationen verursacht.
  • schnelle Erholung

Sicherheit

  • Durch die massive Vergrösserung der Eierstöcke auf dem Bildschirm kann das Eierstockgewebe besser dargestellt werden und die Gefahr von vergessenen Eierstockgeweberesten ist gering.
  • Die kleinste Blutung ist auf dem Monitor sofort sichtbar und kann verschlossen werden.

Was ist eine Laparoskopie?

Die Laparoskopie, auch Bauchspiegelung oder Endoskopie genannt, bezeichnet eine Methode, bei der die Bauchhöhle und die darin liegenden Organe mit speziellen Stablinsen-Optiken durch kleine, vom Chirurgen geschaffene Öffnungen in der Bauchdecke sichtbar gemacht werden. Mit dieser Methode können Operationen wie zum Beispiel die Kastration der Hündin vorgenommen werden. Es sprechen einige Vorteile für eine endoskopische Operation.

Die laparoskopische Chirurgie wird der minimal-invasiven Chirurgie zugeordnet. Das heisst, dass bei der Operation nur kleinste Verletzungen von Haut und Weichteilen entstehen. Mit einem endoskopischen Eingriff kann die Kastration der Hündin in kurzer Zeit durchgeführt werden. Die Hündin kehrt unmittelbar zur normalen Aktivität zurück.

Der Ablauf

  • Inhalationsnarkose/ Gasnarkose
  • Überwachung CO2
  • 2 bis 3 Portale (Minizugänge)
  • Aufsuchen der Eierstöcke
  • Ligation (Gefässverschluss)
  • Entfernung der Eierstöcke
  • Verschluss der Minizugänge

Service

Sehen Sie sich andere Operationen an, die bei der Kipfer Kleintierchirurgie durchgeführt werden.

HIntergrundwissen

Welche Instrumente nutzen wir?

Es kommen einige Instrumente zum Einsatz um die Laparoskopie oder Endoskopie zu einem erfolgreichen Eingriff zu machen.

Verres Kanüle

Durch diese etwa 2mm dicke Kanüle wird Co2-Gas in die Bauchhöhle gepumpt. Durch die Luftfülle der Bauchhöhle hebt sich die Bauchdecke von den Organen ab und ermöglicht eine Betrachtung der inneren Organe mit dem Endoskop.

Co2 Insufflator

Mit einem Insufflator wird ein konstanter intraabdominaler Druck aufgebaut und aufrecht erhalten.

Diathermiegerät Ligasure

Ligasure reduziert den Blutverlust verglichen mit geknoteter Ligatur oder Gefässclips. Das Gerät Ligasure hat den höchsten Berstdruck im Vergleich zu anderen Gefässversiegelungssystemen und reduziert die Operationszeit markant. Die Gefässe werden durch eine Legierung verschlossen.

Diathermiegerät Ligasure

Neuerdings haben wir in unserer Klinik das Diathermiegerät Ligasure im Einsatz, das erstmals die sichere Verschweißung von Blutgefäßen bis hinauf zu einem Durchmesser von 7 mm ermöglicht. Bislang wurde das Gewebe dabei jedoch verbrannt, sodass eine Koagulationsnekrose zurückblieb, die nur sehr kleine Arterien und Venen ausreichend verschloss und zugleich einen potenziellen Nährboden für Keime bot. Neu ist bei Ligasure die genaue Steuerung des Verschweißungsprozesses: Anstatt ein Gefäß komplett zu verschmoren, wird der Vorgang in einem Stadium abgebrochen, in dem Kollagen und Elastin im Gewebe zu einer festen Versiegelungszone polymerisiert sind, aber unzerstört bleiben. Daraus resultiert eine wenige Millimeter breite Verschweißungszone.

Trokar

Ein etwa 0.5cm langer Hautschnitt wird angelegt. Als nächster Schritt, wenn die Gasfüllung des Bauchraumes (im Fachjargon „Pneumoperitoneum“) vollendet ist, wird eine 0.5cm dicke Hohlsonde durch den Schnitt in die Bauchhöhle eingeführt. Durch diese Hohlsonde wird dann das Lapraroskop/Endoskop eingeführt.

Kamera HD

Diese Kamera erzeugt hochauflösende Bilder, die sich einfach speichern und archivieren lassen.

Laparoskop & Licht

Das Laparoskop ist ein starres optisches Instrument, das aus einem optischen System und einer Lichtquelle besteht.

Fasszangen

Fasszangen werden an einem Handgriff gehalten, der arretierbar ist. Für eine leichte Handhabung ist auch der Schaft der üblichen Fasszangen mit einem Rändelrad um 360° Grad in beiden Richtungen drehbar.

Monitor

Das Laparoskop ist über eine Videokamera mit einem Bildschirm verbunden, gleich also wie beim oft besser bekannten Endoskop, sodass der Chirurg und das Operationsteam den Ablauf der Operation wie auf einem Fernsehbildschirm sehen können.

V- Tischaufsatz

Aufsatz für OP-Tische zum Positionieren, Fixieren und Ausbinden der Hündin während der Operation, beidseitig stufenlos neig- und fixierbar.

HIntergrundwissen

Erfahren Sie mehr über die Laparoskopie

Einige wenige Nachteile

  • Höherer Preis im Vergleich zur offenen Kastration
  • Eine gute Narkoseüberwachung ist wichtig und eine Beatmung des Patienten ist unter Umständen nötig

Andere laparoskopische Eingriffe

  • Entfernung der Eierstöcke / Entfernung von Eierstöcken mit Gebärmutter
  • Erkundung des Bauchraumes
  • Entfernung von im Bauchraum gelegenen Hoden (Kryptorchide)
  • Gewebeprobeentnahme (Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, Darm, Lymphknoten)
  • Prophylaxe gegen Magendrehung: prophylaktische Gastropexie, dabei wird der Magen an der Bauchwand festgenäht, so dass er sich künftig nicht mehr drehen kann
  • Entfernung der Milz, Nebenniere, Niere
  • assistierte Darmeröffnung/ Darmentfernung
  • assisitierte Harnblaseneröffnung und Harnsteinentfernung
  • Einlegen von Ernährungssonden

Unsere Preisbildung

Die Laparoskopie ist etwas teurer, als die herkömmliche Kastration bei Hündinnen. Dafür gilt zu beachten, dass im Gegenwert die Sicherheit, weniger Schmerzen, und die schnelle Erholungszeit für die Hündin zum Vorteil werden.

Die Laparoskopie ist minimal-invasiv.

Die Preise sind etwas höher, da die laparoskopische Ausrüstung und der Unterhalt etwas kostspieliger ausfallen.

Die Erfahrung des Chirurgen fliesst in jede Operation mit ein.

Geschichte

Die erste Laparoskopie beim Menschen – eine diagnostische Laparoskopie – wurde 1910 von dem Schweden Hans Christian Jacobaeus durchgeführt. Die erste laparoskopische Blinddarmentfernung fand in der Universitätsfrauenklinik Kiel 1980 durch den Gynäkologen Kurt Semm statt. Die erste laparoskopische Gallenblasenentfernung über mehrere Zugänge, so wie sie heutzutage üblich ist, erfolgte 1987 durch den französischen Chirurgen Philpe Mouret. Ende der 90er Jahren kam der grosse Durchbruch in der laparoskopischen Kastration beim Hund.