Kreuzbandriss beim Hund | TTA
Der vordere Kreuzbandriss (vKBR) im Knie ist die häufigste orthopädische Krankheit beim Hund.
Der vordere Kreuzbandriss (vKBR) im Knie ist die häufigste orthopädische Krankheit beim Hund.
Die Chirurgie wird anhand der Röntgenbilder vom Kniegelenk und einer Schablone geplant. Die Menisken werden arthroskopisch oder mittels einer Mini-Arthrotomie von medial beurteilt und gegebenenfalls chirurgisch mit einer partiellen Meniskektomie behandelt. Bei über 50% der Hunde mit einem vollständigen vKBR wird eine Verletzung des medialen Meniskus diagnostiziert.
Nachdem die proximale Tibia von medial vorbereitet wurde und die Löcher für die Haken mittels einer speziellen Bohrlehre gebohrt wurden, wird eine sagitale Osteotomie durchgeführt. Die Hakenplatte wird eingesetzt, die Osteotomie vervollständigt und die Tuberositas nach kranioproximal verschoben. Die Tuberositas wird mit der Hakenplatte und einem Platzhalter aus Titanium in dieser Position stabilisiert.
Nach dem Verschluss der Wunde wird eine Wundabdeckung oder ein modifizierter Robert-Jones Verband für 2-3 Tage angewendet. Wir empfehlen früh mit Physiotherapie zu beginnen, in der Regel nach dem Entfernen der Fäden.
Hunde mit einer zusätzlichen Patellaluxation können gleichzeitig behandelt werden, in dem die Position der Tibia Tuberositas nach medial oder lateral verschoben wird.
Hunde belasten nach einer TTA bereits nach wenigen Tagen wieder das operierte Bein. Die Hunde sollten in den ersten 6 bis 8 Wochen nur an der Leine gehalten werden.
Die Hunde können nach 6 bis 8 Wochen zurück zur normalen Belastung. In der Regel sind die Hunde ungefähr 4 Monate nach der Operation lahmheitsfrei.
Nach 7 Jahren Erfahrung mit der TTA können wir die Technik zur Behandlung des vKBR bei Hunden empfehlen.
Sehen Sie sich andere Operationen an, die bei der Kipfer Kleintierchirurgie durchgeführt werden.
Der vordere Kreuzbandriss (vKBR) im Knie ist die häufigste orthopädische Krankheit beim Hund.
Extra-artikuläre Techniken unterstützen die Funktion des vKB, intra-artikuläre Techniken ersetzen das vKB und die neueren Techniken, wie TPLO und TTA, verändern die Biomechanik des Kniegelenkes. Mit allen diesen Techniken wird versucht, die Funktion des Kniegelenkes wiederzuerlangen. Die Ergebnisse mit den extra- und intra-artikulären Techniken sind für grosse, aktive Hunde unbefriedigend. TPLO und TTA führen bei mittleren bis grossen Rassen zu besseren Resultaten.
Die Biomechanik im Kniegelenk ist wesentlich für das Verständnis dieser Techniken. Die Summe aller Kräfte in und um das Kniegelenk bei Belastung ist annähernd parallel zum Lig. patellae, dem Kniescheibenband. Die resultierende Gelenkskraft wird unterteilt in eine Normalkraft auf das Gelenk und eine Scherkraft, welche je nach Stellung des Kniegelenkes nach kranial oder kaudal gerichtet sein kann. Die Kreuzbänder haben die Funktion diese resultierenden intra-artikulären Scherkräfte aufzufangen (Fig. 1 /Fig. 2).
Liegt das Tibiaplateau im rechten Winkel zum Lig. patellae, kommt die resultierende Gelenkskraft parallel zum Kniescheibenband, und es entstehen keine Scherkräfte. Damit werden die Kreuzbänder entlastet.
Mit TTA wird die Biomechanik im Knie soweit verändert, dass die Scherkräfte verringert werden und damit das vordere Kreuzband gar nicht mehr zur Stabilisation und Funktion des Kniegelenkes benötigt wird.